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Wahlticker Präsidentschaftswahl






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Mit Spaziergängen im Palaisgarten vertreibt man sich die Zeit bis zu Van der Bellens Eintreffen. Um 21 Uhr soll er ankommen.
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"Spiegel" sieht "politische Sensation"
Was sagen die deutschen Medien über das Wahlergebnis? Der "Spiegel" etwa schreibt von einer "politischen Sensation" in Österreich. Das Ergebnis sei eine "Zäsur im politischen Österreich". Die "Süddeutsche Zeitung" wiederum schreibt von einem "Triumph für all jene, die selbst die rigide Asyl- und Flüchtlingspolitik der rotschwarzen Regierung noch zu freundlich finden." -
Bevor sie noch etwas sagt, gibt es erst einmal ein Glas Wasser und etwas zu essen. Neos-Obmann Matthias Strolz ist ebenfalls gekommen.
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"Irmgard"-Sprechchöre und lauter Jubel, als Griss wieder bei ihrer Wahlparty eintrifft.
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„Wir schaffen das, wir können das wirklich schaffen“, schwor Grünen-Chefin Eva Glawischnig ihre Anhänger unter Jubel ein. „Die Bewegung muss noch viel breiter werden. Wir brauchen noch viel mehr Menschen, die uns unterstützen.“ Einer, der das bereits angekündigt habe, sei Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ)
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Schauspieler Serge Falck unterstützt Van der Bellen. Er ist über das unglaubliche Stadt-Land-Gefälle und die Tatsache, dass man mit reiner Emotionalisierung erfolgreich Politik machen kann erschüttert. "Ich möchte keinen Präsidenten, der den Tag der Kapitulation des Nazi-Regimes nicht feiert". Falck hofft, dass Hofer sein Schafspelz heruntergerissen wird".
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Norbert Hofer und Heinz- Christian Strache werden nicht vor 21.00 hier bei der FPÖ-Feier eintreffen, heißt es.
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"Van der Bellen wird es in der Stichwahl sehr schwer haben"
Politik-Berater Thomas Hofer meint, dass Alexander Van der Bellen es gegen Norbert Hofer in der Stichwahl "sehr schwer" haben wird. Sein Vorsprung sei beachtlich, dazu kommen könnte eine "jetzt erst recht"-Stimmung, wenn es nun wieder eine internationale Debatte über Österreich gebe. Wenn Hofer noch einmal so mobilisieren könne wie im ersten Wahlgang oder sogar noch mehr, "hat er natürlich gute Chancen", pflichtet auch Meinungsforscher Wolfgang Bachmayer (OGM) bei. Mit seinen jüngsten Auftritten im TV habe er sich demütig, dankbar und bescheiden inszeniert und damit wieder das Erscheinungsbild des "freundlichen Gesichts der FPÖ" bestätigt. -
Die Wahlbeteiligung ist gegenüber der letzten Präsidentschaftswahl 2010 gestiegen. Sie lag - noch ohne Briefwahlstimmen - bei 59,99 Prozent. Im Jahr 2010 lag die Beteiligung bei 53,6 Prozent.
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Das Ergebnis der Briefwahlstimmen und damit das offizielle Endergebnis wird erst Montagabend vorliegen.
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Hofer hat in allen Bevölkerungsgruppen die Nase vorne
Laut der SORA-Wahltagsbefragung stimmten 60 Prozent der über die Politik Verärgerten für FPÖ-Kandidaten - sowie 72 Prozent der Arbeiter. Mehr dazu finden Sie hier. -
In der ÖVP-zentrale in der Wiener Lichtenfelsgasse dünnt es sich schon merklich aus. Die Parteiprominenz ist längst weg, vor allem Jüngere sind noch da, und unter ihnen gibt es einige, die sich klar für einen Parteichef Sebastian Kurz aussprechen. Mit gleichzeitigem Zweifel, ob sich der den Job ausgerechnet in der jetzigen Situation antun will.
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Thomas Prior analysiert das rote Ergebnis: "Die SPÖ stürzt in einen Flügelkampf mit Open End." >> mehr dazu
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Schützenhöfer ortet „Alarmsignal“
Der steirische Landeshauptmann und ÖVP-Chef Hermann Schützenhöfer sieht in der Wahl eine "schmerzliche Niederlage und allerletztes Alarmsignal für die Regierung". Die Bundesregierung müsse nun einen "Bauchaufschwung hinlegen, der öffentliche Streit muss ein Ende haben". Es müsse Lösungskompetenz in den Bereichen Pensionen, Jobschaffung, Bildung gezeigt werden. Seiner Ansicht nach habe das Asylthema eine Hauptrolle gespielt, nur eine entschlossene und zugleich auch besonnene Politik löse hier die Probleme. -
"Sofa Surfer" i-Wolf ist mit seiner gesamten Familie zu Van der Bellens Wahlparty gekommen. Der Musiker beschreibt seine Gedanken zu Hofers gutem Abschneiden: "Wo leb' ich, dass ich das alles nicht mitkrieg?" Er trete jedenfalls, wie "sein Kandidat", für "Aufklärung, Vernunft und Empathie" ein.
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Gerade bei der FPÖ-Feier angekommen: Johann Tschürtz, Landeshauptmann- Stellvertreter im Burgenland: "Rot und Schwarz haben erkennen müssen, dass sie abgewählt worden sind". Und künftig müsse der Präsident mit der Regierung gemeinsam schauen, was der Wählerwille ist.
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Graz wählte wieder anders
Graz zeigte, dass es neben einer Schwäche für die KPÖ auch für Grüne Überraschungen gut ist: In der Landeshauptstadt lag Van der Bellen mit 32,15 Prozent entgegen dem Landestrend vor Hofer (29,94 Prozent). Achtbar schlug sich Griss in Graz, der Heimat ihres Ehemanns Gunter, mit 26,37 Prozent. Khol kam auf 6,07 Prozent, Hundstorfer auf 6,86 Prozent. Richard Lugner auf 1,61 Prozent. -
Dass Irmgard Griss die ÖVP viele Stimmen gekostet habe, ist hier immer wieder zu hören. Und auch Unmut über einen ehemaligen Parteichef (Busek, Anm.) regt sich, der Griss verbal unterstützte: "Das gehört sich einfach nicht".
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Faymann umringt von Medienvertretern und seinen Parteikollegen. "Ich gehe davon aus, dass die SPÖ hinter mir steht", so der Kanzler.
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Faymann trifft samt SPÖ-Spitze ein. "Die Konsequenz ist hart arbeiten", sagt er.
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Neue Hochrechnung
Hofer 35,4; Van der Bellen 21,3; Griss 19,0; Khol 11,2; Hundstorfer 10,9; Lugner 2,3 -
Häupl "tief betroffen"
Wiens Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) zeigt sich vom Ergebnis "tief betroffen". Angesichts der Dramatik sei es schwer, keine deftige Wortwahl zu finden. In Wien zeige sich allerdings, dass Hofer mit 28 Prozent nicht besser abgeschnitten habe als die FPÖ bei der Wiener Landtagswahl im Herbst. Insgesamt zeige das Ergebnis "ein hohes Maß an Verdrossenheit". "Ich halte nichts von Schuldzuweisungen", so der Wiener Bürgermeister. Die Wahl sei eine Systemkritik gewesen. Auf die Frage, ob es Konsequenzen geben werde, sagte Häupl: "Ja, natürlich, aber sicher keine personellen."
Er gebe für die Stichwahl keine Wahlempfehlung ab. Dies sei "antiquiert". Aber er halte nichts von einem Bundespräsidenten, der ein ungeklärtes Verhältnis zu Österreich habe und die Gesellschaft spalte, sagte Häupl ohne dabei den FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer namentlich zu nennen. -
Warten auf den Kanzler vor der Löwelstraße 18
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Mitterlehner rechnet nicht mit Neuwahlen
ÖVP-Obmann Reinhold Mitterlehner sieht nun Handlungsbedarf bei der Bundesregierung – jedoch keine Notwendigkeit für Neuwahlen: „Es wäre eine Illusion, wenn wir uns als Koalition auflösen.“ Man müsse aber am Auftreten von SPÖ und ÖVP arbeiten und die Inahlte neu gewichten: „Es ist jetzt die letzte Chance, das wirklich zu tun.“ -
Die wenigen anwesenden Funktionäre im SPÖ-Medienzentrum drücken sich gegenseitig ihr Beileid aus.
Die Journalisten versammeln sich jetzt vor der Parteizentrale, wo in wenigen Minuten Faymann eintreffen soll. -
Das Salzburger Ergebnis
Vorläufiges Endergebnis (ohne Wahlkarten): Hofer 38,74; Van der Bellen 18,52; Griss 17,36; Khol 13,20; Hundstorfer 9,83; Lugner 2,35 -
Das Ergebnis aus der Steiermark
Das vorläufige Endergebnis (ohne Briefwahl): Hofer 40,23; Griss 21,14; Van der Bellen 16,40; Hundstorfer 10,25; Khol 9,84; Lugner 2,14 -
Jubel hört man hier bei der SPÖ nur aus dem Fernsehen, in dem die ORF-Übertragung läuft. Ansonsten ist es bis auf die Journalisten gähnend leer.
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Erleichterte "Ja"-Rufe durchbrechen das ruhige Klima im Palais Schönburg. Van der Bellen kommt in die Stichwahl.
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Die ersten Ergebnisse aus Wien haben jetzt doch noch einmal einige Veränderungen zu den ersten Hochrechnungen gebracht. Van der Bellen dürfte es in die Stichwahl schaffen, Hundstorfer liegt nun hinter Khol.
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Plötzlich brandet Applaus auf in der Lichtenfelsgasse. Andreas Khol betritt die Bühne, und geknickt wirkt er nicht, auch wenn sein Statement denkbar kurz ausfällt: natürlich bedankt er sich erstmal bei allen Helfern. Eine "freudenvolle Ereigniskette" sei der Wahlkampf gewesen. Den Parteifreunden spricht er Mut zu: "ich hoffe, dass wir die Republik weiter gemeinsam gestalten, nicht lockerlassen". Und dann ist er auch schon wieder weg.
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In der FPÖ freut man sich, dass Van der Bellen als Gegenkandidat nun feststeht. "Jetzt hat er eine Chance, der Norbert", sagen Parteifreunde.
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Neue Hochrechnung - Van der Bellen in Stichwahl
Hofer 35,5; Van der Bellen 21,1; Griss18,8; Khol 11,2; Hundstorfer 11; Lugner 2,3
Die Schwankungsbreite liegt laut SORA nur noch bei 1,1 Prozent. -
Wahlbeteiligung
Die Wahlbeteiligung ist gegenüber der letzten Präsidentschaftswahl 2010 deutlich gestiegen. Laut ARGE Wahlen schritten 67,8 Prozent der Wahlberechtigten zu den Urnen. Im Jahr 2010 lag die Beteiligung bei 53,6 Prozent. -
Cathy Lugner platzt der Kragen und will den ORF raushauen, weil die "Fragen der Redakteurin so saublöd sind". Richard Lugner wird auch laut.
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Bei Erwähnung der Worte "Ehrlichkeit" und "Europa-Freunde" sowie "Schutzherrn" von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache gibt es lautes Stöhnen hier im Wahlzentrum von Irmgard Griss.
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Neue Hochrechnung
Hofer 36,6; Van der Bellen 19,8; Griss 18,7; Hundstorfer 11,3; Khol 11,2; Lugner 2,4. Der Auszählungsstand: 65 Prozent.
Viel getan hat sich seit 17 Uhr nicht. Wien fehlt noch komplett, damit wird es dann noch einmal spannend. -
Lugner enttäuscht
"Ja, sicher bin ich enttäuscht. Das ist sehr, sehr wenig", so die erste Reaktion von Richard Lugner. Gleichzeitig verwies er darauf, dass aus Wien noch keine einzige Stimme ausgezählt sei. Lugner erinnerte auch daran, dass er vor 18 Jahren in Wien am besten abgeschnitten habe. -
Lockl denkt über ein Szenario ohne Alexander Van der Bellen in der Stichwahl nach: "Wir werden Irmgard Griss unterstützen".
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Das Ergebnis in Vorarlberg
In Voralrberg sind die Stimmen bereits ausgezählt, dazu wurde noch eine Hochrechnung der Wahlkarten erstellt. Danach sieht das Ergebnis so aus: Hofer 30,3; Van der Bellen 28,6; Griss 24,1; Khol 10,6; Hundstorfer 4,2; Lugner 2,1 -
Reaktion der Neos
"Österreich hat die Nase gestrichen voll vom rot-schwarzen Machtkartell", meint Neos-Chef Matthias Strolz. Die Menschen hätten Veränderung gewählt. Nun werde sich in der Stichwahl entscheiden, ob der Mut oder die Wut stärker sei. Für die Neos sei klar: Egal, ob Irmgard Griss oder Alexander van der Bellen in die Stichwahl kämen, für beide würde die Zukunft Österreichs in Europa liegen. "Insofern nehmen wir das jetzt wie es kommt", gab Strolz keine dezidierte Wahlempfehlung für die Stichwahl ab, wobei er jedoch betonte: "Irmgard Griss steht für Unabhängigkeit." -
Im FPÖ-Medienzentrum sei die Stimmung "super", sagt Monika Mühlwerth, die Mitglied im Bundesparteivorstand ist.
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Vor dem Palais Schönburg im 4. Bezirk blühen die Pelargonien, im Haus sammeln sich die ersten Grünen, um ihren Kandidaten Alexander Van der Bellen in Empfang zu nehmen.
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Gruber vor dem noch gut befüllten Brötchenbuffet. Das SPÖ-Mitglied hält Hundstorfer für den "einzigen wahren Demokraten" bei der heutigen Präsidentschaftswahl.
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Ich melde mich aus der SPÖ-Parteizentrale in der Löwelstraße. Partystimmung herrscht hier keine, Wahlparty gibt es ebenfalls nicht, lediglich ein "Open House". Soeben stellt sich der Physiker Werner Gruber den Fragen der anwesenden Journalisten. Optimistisch wirkt er nicht. Die Partei habe jednefalls schon Schlimmeres überstanden, meint er - und nennt Ständestaat und Nationalsozialismus. Er bleibe dabei: Hundstorfer sei der beste Kandidat.