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TV-Duell: Strache vs. Griss
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Guten Abend zum heutigen Liveticker! Nüchtern-zurückhaltende Juristin gegen kämpferischen Politprofi: Das Duell Heinz-Christian Strache gegen Irmgard Griss könnte spannend werden. Da Neos-Chef Matthias Strolz außerdem bereits auf Puls 4 auf Strache traf, war es wohl keine schlechte Idee, sich diesmal von der Listenzweiten Griss vertreten zu lassen.
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Doppelter Strache heute Abend: Gleich trifft der FPÖ-Chef auf Irmgard Griss, um 21.15 bringt oe24.tv ein Duell Straches gegen Sebastian Kurz.
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Erstes Thema EU: Strache will aus den Fehlern der Vergangenheit lernen, den Brexit hätte man durch weniger Zentralismus vermeiden können. Die Kritik der Bürger Europas müsse man ernst nehmen. Die Neos würden Österreich als einen Bundesstaat in Europa anstreben. Griss lächelt milde: Eine Republik Europa sei "ein Fernziel".
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Wenn Europa jene Aufgaben erfülle, die es besser erfüllen könne, sei das kein Zentralismus, belehrt sie Strache. Dieser präsentiert sich als Bewahrer der Neutralität, im Gegensatz zu den Neos. Griss belehrt wieder: Die Neutralität habe sich geändert durch den EU-Beitritt.
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Nochmal zur Neutralität: Der Kern "kein Beitritt zu einem Militärbündnis" soll laut Griss bleiben, aber als EU-Mitglied müsse man bei der Friedenssicherung und Verteidigung mitwirken. In die Nato will sie aber nicht. Ob Strache wirklich glaube, dass eine fremde Armee beim Einmarsch in Europa auf Österreichs Neutralität Rücksicht nehmen werde?
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Thema Russland: Die Freiheitlichen seien immer antikommunistisch gewesen, betont Strache. Aber man sei nie gegen ein Land oder ein Volk, und die Sanktionen sollten beendet und eine Freihandelszone eingerichtet werden. Griss sieht Russland kritischer: Die Sanktionen hätten verhängt werden müssen, Russland müsse sich aus der Krim zurückziehen.
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Nun versucht sich auch Strache an Unterricht für Griss und spricht über die berechtigten Sorgen der Russen. Seine Redezeit ist bereits deutlich ausgeprägter als jene von Griss. Jetzt geht es doch schon ganz schon lange um Russland für ein Duell zur österreichischen Nationalratswahl. Ob das Thema für den durchschnittlichen Wähler wirklich wahlentscheidend ist?
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"Sie müssen der Griss ein bissl die Möglichkeit bieten die Redezeit aufzuholen", bittet Leitner. Er kommt auf das Thema Wahlrecht. Die Neos wollen alle Einwohner Österreichs abstimmen lassen. Griss: "Das kann man überlegen". Leitner: "Nein, das wollen die Neos". Griss argumentiert, dass jemand der Steuern zahlt auch mitbestimmen können soll. Sie ist sich aber immer noch nicht sicher, ob die Neos wirklich "diese Extremposition" einnehmen, dass alle Einwohner wählen dürfen. Strache ist sich der Position seiner Partei hingegen sicher, sie ist strikt dagegen.
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"Dazu wird's nicht kommen", meint Griss zur Neos-Position, Leitner kann sich ein Lachen nicht verkneifen. Nun weiter zur Doppelstaatsbürgerschaft: Griss meint, wenn jemand lange in Österreich lebe und seiner Heimat noch verbunden sei, sei das sinnvoll. Das geltende Recht müsse aber eingehalten werden. "Wir sind ja da nicht im Rechtsseminar", kritisiert Leitner. Strache findet das Eintreten für eine Doppelstaatsbürgerschaft "empörend".
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Ein neues Thema: Zuwanderung. Griss fordert "ein Einwanderungssystem", das klare Kriterien festsetze welche Qualifikationen gewünscht seien. Die Rot-weiß-rot-Card sei zu bürokratisch. Man müsse akzeptieren, dass Menschen einwandern, die fehlende Akzeptanz sei eine der Ursachen für viele Probleme. Viele bosnische und serbische Menschen seien etwa eine große Stütze der Gesellschaft.
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Was halten die Neos vom Burkaverbot? Griss sieht "reine Symbolpolitik. Das Burkaverbot bringt nichts". Es betreffe maximal arabische Touristinnen. Stattdessen müsse die Integration verbessert werden, man dürfe den Menschen nicht signalisieren dass man sie nicht wolle. Klare Werte müssten vermittelt und durchgesetzt werden.
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"Frauen dürfen im politischen Islam ihre Fraulichkeit nicht zeigen", beklagt Strache. Das Burkaverbot habe die FPÖ abgelehnt, weil es nicht weit genug gehe. "Aber muss man nicht fragen, was es bringt?", fragt Griss. Dieser glaubt, Frauen dadurch von der Unterdrückung zu befreien.
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Wenige Themen sind sich bisher ausgegangen, jetzt geht es noch um Ladenöffnungszeiten. Knappe und klare Linie von Griss: "Jeder soll aufsperren können, wann er will". Für Strache dagegen ist der Sonntag "heilig", Ausnahmen solle es natürlich geben. Griss sieht eine "Pseudopolitik", es gebe schon jetzt viele Möglichkeiten am Sonntag einzukaufen.
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Zum Schluss wieder die Frage nach einer möglichen Koalition: Die Neos wollen keine Koalition mit der FPÖ, Griss hält eine Regierungsbeteiligung dennoch für möglich, "wenn Neos und Grüne sehr stark werden". Die Haltung der FPÖ sei mit jener der Neos jedenfalls nicht vereinbar, "aber vielleicht ändern sie das ja noch". Strache findet es problematisch, wenn man eine Zusammenarbeit kategorisch ablehne. Aber es gebe eh ganz andere Realitäten, Schwarz-Rot sei am wahrscheinlichsten. Damit bringt er noch einen Wahlaufruf an: Nur eine starke FPÖ könne das verhindern.
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