Moderiert wird die heutige Diskussion wieder von Tarek Leitner.
Gleich geht es los: Ob diese Diskussion großen Popcorn-Wert haben wird?
Tarek Leitner begrüßt die Kontrahenten im Studio. Er heißt auch viele Schüler und Lehrer willkommen. Links sitzt Neos-Chef Strolz, rechts Kurz-Ersatz Josef Moser, der ehemalige Rechnungshof-Präsident.
Der Außenminister habe viele andere Verpflichtungen, erklärt Moser, warum er Kurz vertritt. Jeder Spitzenkandidat darf sich ja einmal vertreten lassen.
Da ist er schon: Tal Silberstein ist das erste Thema. Warum haben ihn die Neos engagiert, will Leitner wissen. "Diese Art von Dirty Campaigning hat bei mir keinen Platz", stellt Strolz klar. Dennoch hat er für die Neos Wien Wahlkampf gemacht.
Moser spricht sich als ehemaliger Sportler gegen "verdeckte Fouls" aus. Strolz nickt.
Dieser attackiert die "Täter-Opfer-Umkehr" der SPÖ. Er findet diese wenig erträglich. Er weist auch auf die aktuelle Entwicklung hin, die heute auch von der "Presse" aufgedeckt wurde. Er spricht sich gegen "Vernebelung" aus.
Moster stimmt zu. "Andere sind schuld, wir nicht" - auch er kann diese SPÖ-Haltung nicht nachvollziehen.
Was wurde aus dem Griss-Strolz-Kurz-Programm, will Leitner von Moser wissen.
Moser will Österreich "enkelgerecht" machen und will Strukturen aufbrechen, er will Österreich zukunftsfit machen. Das sei das Ziel der beiden Parteien.
Strolz fühlt sich geschmeichelt, dass Moser die Neos-Wortwahl "enkelfit" verwendet.
Er weiß die Arbeit von Moser als ehemaliger Rechnungshof-Präsident zu schätzen.
Strolz bestätigt die Gespräche mit Griss und Kurz. Er hätte an eine Plattform wie in Frankreich gedacht. Diese wäre aber nicht möglich gewesen. Allerdings habe es viele inhaltliche Übereinstimmungen gegeben, von denen Kurz allerdings heute nichts mehr wissen wolle.
Kurz wolle die alten Strukturen nicht wirklich hinter sich lassen, betont Strolz.
"Er hat die Strukturen aufgebrochen", setzt Moser dem entgegen. Auch er ohne Parteibuch habe Möglichkeiten erhalten.
Strolz wundert sich über wandelnde Kurse bei Kurz. Er will über die Ehe für alle sprechen. Interessant: Das will Tarek Leitner aber nicht- das sei redaktionell vorab festgelegt worden.
Strolz wundert sich weiter darüber, warum Kurz in wenigen Monaten seine Meinung ändere. Leitner will nicht über die Ehe für alle spreche, das sei bereits in anderen Sendungen behandelt worden.
Nun das Thema Katalonien und die EU.
Moser betont, dass wir Europa in vielen Bereichen benötigen. Im Zusammenhang mit Katalonien spricht er von einer innerspanischen Angelegenheit.
Er hält es nicht für Österreichs Aufgabe, hier Empfehlungen abzugeben.
"Die Freiheit ist ein hohes Gut", gibt Strolz zu bedenken. Man kann Bestrebungen wie der Katalonen nicht einfach unterbinden. Er führt auch das Beispiel der Schotten an. Er findet Lösungen wie in Südtirol gut.
Auch in Spanien gebe es alte verkrustete Strukturen. "Wie die Polizei auf Bürger einprügelt, ist eine Schande für Spanien".
Tarek Leitner kommt zu den Bundesländern und den "Fürsten der Finsternis".
Moser holt weit aus, ohne sonderlich konkret zu werden.
"Es gibt nicht nur die eine beste Lösung", sagt Strolz. Er will Steuerautonomie für die Bundesländer wie in der Schweiz.
Strolz will, dass die Transparenzdatenbank befüllt wird. Dazu müsse man auch die Landeshauptleute zwingen. Wer sich verweigert, dem solle im Gegenzug Geld entzogen werden.
Eine Steuerautonomie hält Moser wiederum für gefährlich. Der Steuerzahler würde damit noch einmal belastet werden.
Moser erklärt nun langatmig die Transparenzdatenbank.
Nun hakt Leitner ein: Moser hat bereits drei Minuten mehr Redezeit gehabt.
"Tut nur so weiter wie bisher", das sei der Kurs der ÖVP. "Jetzt ist Schluss damit", das müsse die ÖVP sagen. "Hat Sie der Mut verlassen?", will er von Moser wissen. Ohne Konsequenzen gehe es nicht im Fall der Transparenzdatenbank.
"Ich habe grobe Bedenken", sagt Strolz. Er spricht nun das Thema Bildung an. Aber auch das ist Leitner zu früh, das komme ohnehin noch als eigener Themenkomplex.
In der Gewerbeordnung sei noch mehr Bürokratie eingeführt worden, beklagt Strolz. "Ich musste Allianzen mit SPÖ und FPÖ schließen", so Strolz. "Wir müssen die Bürokratie einbremsen". Die ÖVP würde bei Wirtschaft nur an Wirtschaftskammer denken.
Strolz hat in der Redezeit gleichgezogen. Leitner zeigt sich aber wenig begeistert von dem Strolzschen Referat, wie er es nennt.
Endlich ist das Thema Transparenzdatenbank abgeschlossen. Nun geht es mit dem Strafrecht weiter.
Moser spricht von sozial- und generalpräventiver Wirkung des Strafrechts. Es bleibt fraglich, ob er damit bei den Sehern verständlich sein wird.
Er sieht durchaus noch Handlungsbedarf auch in Hinsicht auf Bildung einer Parallelgesellschaft.
Strolz erwartet sich erst eine Bewertung und "nicht nur mit Überschriften" die Republik zu regieren.
Warum kommt bereits der Nachstoß, will Leitner von Moser wissen. "Populismus", fällt Strolz dazu nur ein.
Thema Sicherheitspaket. Die Neos seien dagegen gewesen, sagt Leitner.
"Dass sich der Staat auf jedes Handy, jeden Computer einschleichen kann", hält Strolz für bedenklich.
"Den Strolz bringen wir um in zwei Tagen", das habe die ÖVP einst bekundet. Auch der Unternehmer und Neos-Abgeordnete Sepp Schellhorn sei ständigen Steuerüberprüfungen ausgesetzt.
Und wieder: "Die Freiheit ist ein hohes Gut."
Moser geht auf den Vorwurf von Strolz nicht ein. "Geben wir die Polizei jene Instrumente, die notwendig sind, um Sicherheit zu gewährleisten", sagt Moser.