Wir starten mit dem Ticker um 20.15 Uhr und freuen uns auf euch.
Willkommen beim "Presse"-Ticker zum TV-Duell Heinz-Christian Strache (FPÖ) gegen Sebastian Kurz (ÖVP). Beim ersten Duell der beiden vor zwei Tagen auf Puls 4 war es eigentlich recht harmonisch.
Apropos harmonisch: Am Sonntag gab es nach einem harten TV-Duell im ORF - zwischen Strache und Kanzler Kern - doch noch einen versöhnlichen Abschluss ...
Sitzt hier schon die große Koalition am Tisch, fragt Tarek Leitner zur Eröffnung des Duells.
Kurz gibt Leitners These Recht. Der Wahlkampf läuft für die neue Volkspartei gut und auch für die FPÖ gut.
Der Herr Kurz ist ein sympathischer junger Mann, sagt Strache. Aber Kurz ist auf viele Probleme zu spät draufgekommen - den Begriff "Spätzünder" kennt man bereits von den FPÖ-Plakaten.
Hinter der ÖVP stehen Großspender, wie etwa KTM-Chef Pierer und Muzicant. Strache spricht von Verstrickungen mit Großspendern. Man sollte sich sich von diesen Spendern fernhalten.
Kurz weist darauf hin, dass 90 Prozent der Spender Kleinspender sind. Kurz wolle einen anderen Stil pflegen - Ist das ein anderer Stil, so Strache in einer Zwischenfrage.
Was diesen Vorwurf gegen Herrn Muzicant betrifft, nur weil er einen jüdischen Background hat, das halte ich unredlich, so die Replik von Kurz.
Es handelt sich hier um keine Verschwörungstheorie, so Strache weiters, der von Geschäftsinteressen, Verbindungen und rot-schwarzen Verstrickungen spricht. Ich will das Politik und Parteien nicht käuflich sind, sagt Strache.
Kurz kritisiert die Unterstellungen und weist einmal mehr auf den neuen politischen Stil hin.
Nun zum Thema Migration: Was Probleme erkennen betrifft, da sind sie ganz gut, sagt Kurz - das hat er schon in früheren Diskussionen gesagt.
Strache kritisiert Kurz für die Versäumnisse der letzten Jahre im Bereich Migration und weist einmal mehr darauf hin: Nein, der Islam gehört nicht zu Österreich.
Sie haben da leider versagt, so Strache.
"Der Herr Strache sitzt im falschen TV-Duell", entgegnet ihm Kurz.
Sie tun so, als würde ihnen ein Vertreter des linken Flügels gegenübersitzen, so Kurz. Leistung sei an Integration gekoppelt, sagt der ÖVP-Chef weiters.
Es sei ihm gelungen die Westbalkanroute zu schließen, wiederholt Kurz.
Es geht nun wieder um die Vergangenheit: Erst 2016 sei Kurz draufgekommen, aber nicht bei der Flüchtlingswelle 2015, weist Strache darauf hin.
"Sie müssen Orban dankbar sein", richtet Strache dem ÖVP-Chef aus.
"Sie streben ein Regierungsamt an, da sollten Sie es mit den Fakten ernster nehmen, um sich auf internationaler Ebene nicht lächerlich zu machen", so Kurz. Das Duell ist schon jetzt viel härter als jenes am Sonntag auf Puls 4.
Die Zuseher haben den Hickhack satt, so Kurz. Er gibt Strache aber Recht wegen der Mauer vor dem Bundeskanzleramt, das Strache zuvor kritisiert hatte.
Ein verbales Durcheinander, Tarek Leitner hat alle Hände zu tun, um die blau-türkisen Gemüter zu beruhigen.
Ich glaube, dass am Ende die Briten nicht unter gehen werden, zeigt sich Strache optimistisch.
Es wäre falsch eine Racheaktion zu starten, sagt Kurz. Der ÖVP-Chef spricht aber von einer schwierigen Zeit für die europäische Union.
Selten aber doch: Strache und Kurz sind sich der wichtigen Rolle Österreichs 2018 bewusst, wenn Österreich in der zweiten Jahreshälfte den EU-Ratsvorsitz übernimmt.
Bislang bleibt Moderator Leitner im Hintergrund, Kurz und Strache diskutieren quasi ununterbrochen.
Solange Sie mit der Afd und Frau LePen zusammenarbeiten, werden wir in Brüssel wenig verändern können - Kurz kritisiert einmal mehr die europäischen Partner der FPÖ.
Strache erwähnt wieder Orban. "Sie bekommen nicht einmal einen Termin bei Herrn Orban", erwidert Kurz, der Strache dabei helfen könne. Das hat schon beinahe Kabarettcharakter.
Thema Pensionen: Strache fordert eine Mindestpension von 1200 Euro für jene, die 40 bis 50 Jahre hart gearbeitet haben. Alles andere wäre eine Schande, so der FPÖ-Chef.
Thema Mindestsicherung: Kurz ist ein Anhänger des oberösterreichischen Modells - diese sollte österreichweit implementiert werden.
Strache erwähnt wieder das Jahr 2015 und die Flüchtlingswelle.
Kurz erwähnt wieder Straches Fähigkeit Probleme aufzuzeigen.
Leitner kann einem leid tun, er kommt heute nicht durch.
So, Tarek Leitner versucht es noch einmal.
Die Persönlichkeit und Autorität sei wichtig in der Rolle eines Kanzlers, sagt Strache, der auf die Richtlinienkompetenz anspielt.
Kurz will als Regierungschef, so er gewählt werde, die Linie vorgeben. Er werde teamfähig sein, aber auch klar führen.
Kommen wir nun zu den Ministerposten, so Leitner. Das Finale wird eingeläutet.
Als soziale Heimatpartei will Strache das Thema Sicherheit für sich reklamieren, sagt Strache.
Kurz geht davon aus, dass Rot und Blau eine Koalition bilden werden, wenn Kurz nicht so stark wird, dass er den Regierungsanspruch stellen kann.
Strache kontert, dass eine Neuauflage der Koalition von Schwarz und Rot wahrscheinlich ist.
Dass sich keiner der beiden auf eine Wunschkoalition festlegt, davon konnte man ausgehen. Alles in allem eine deutlich intensivere Diskussion zwischen Strache und Kurz als zuletzt am Sonntag. Wir bedanken uns, dass Sie bei unserem Ticker dabei waren. Morgen kommt es zum letzten Einzelduell: Kanzler Kern versus Außenminister Kurz. Wir begleiten Sie wieder ab 20:15 Uhr live.