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Nationalratswahl 2017
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"Because I m happy", tönt es aus den Lautsprechern. Auch die Pensionistin Eva Ramssl freut sich. Die langjährige ÖVP-Wählerin unterstützt Sebastian Kurz bereits seit seiner Zeit bei der JVP. Auch in seiner Anfangszeit als Staatssekretär für Integration sei sie für ihn eingetreten. Den Sieg führt sie auf den Generationswechsel in der Partei zurück. "Ich hoffe, Kurz bricht jetzt auch die alte Herrenriege in den Gewerkschaften auf", meint sie. "Junge Leute gehören in Verantwortung." Gegen eine Koalition mit der FPÖ hätte sie nichts. Sie habe sich in den vergangenen Jahren gewandelt.
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In Tirol waren die Bürger heute übrigens nicht nur dazu aufgerufen, eine neue Regierung zu wählen, sondern es fand auch eine Volksbefragung für eine Bewerbung Tirols/Innsbrucks für Olympische Winterspiele statt. Das Ergebnis: Die Tiroler stimmten gegen die Spiele.
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Ex-Grünen-Mandatar Wolfgang Zinggl ist auf der Wahlfeier eingetroffen. Er freut sich über das Ergebnis, über jenes seiner ehemaligen Partei zeigt er sich weniger erfreut: "Die Grünen müssen im Parlament sein". Mitverantwortlich für das Debakel fühlt er sich nicht: "Wichtig ist, dass sich sie Grünen erneuern."
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Mit der FPÖ-Hymne "Immer wieder Österreich" verabschiede ich mich aus der Marx-Halle. Parteichef Strache kann mit frenetischem Jubel rechnen, wenn er hier eintrifft. Bis ins Detail wurde den Anhängern erklärt, wie sie sich zu verhalten haben, wenn es soweit ist.
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Treffen alter Parteifreunde: Justizminister Wolfgang Brandstetter, Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter und Ex-ÖVP-Chef Michael Spindelegger begrüßen sich herzlich. "Für mich ist der Sieg nicht unerwartet", sagt Brandstetter. "Ich hatte schon immer das Gefühl, dass die Menschen Sebastian Kurz zutrauen, Reformen umsetzen zu können." Er wünscht sich eine teamfähige Koalition, die bisherige Regierungszusammenarbeit sei zu verkorkst gewesen. Dann könne er sich auch einen Verbleib in der Politik vorstellen. Spindelegger führt den Sieg auf die Disziplin von Kurz und seine Anziehungskraft auf junge Leute zurück.
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Übrigens, wenn Sie wissen möchten, welche Koalitionen sich nach dem aktuellen Stand ausgehen könnten. Hier haben wir nicht nur alle Detailergebnisse zusammengefasst, sondern auch einen Koalitionsrechner.
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Krems wählte Schwarz und Rot: Krems an der Donau hat heute nicht nur die Nationalratswahl abgehalten, sondern auch über die Neuzusammensetzung des Gemeinderates abgestimmt. Das Ergebnis: Auf kommunaler Ebene blieb die SPÖ mit Reinhard Resch voran. Bei der Bundeswahl hingegen holte sich die ÖVP laut dem vorläufigen Ergebnis den ersten Platz, den 2013 die Sozialdemokraten innehatten.
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Liebe User, wir warten gespannt, bis Neos-Chef Strolz zu seinen Pinken und Listengründer Pilz zu seinen Anhängern kommt. Einstweilen ein kurzer Überblick: Laut dem vorläufigen Endergebnis (ohne Briefwahlstimmen und wahlkreisfremden Wahlkarten) liegt die ÖVP bei 31,36 Prozent. Die FPÖ kam in der Urnenwahl auf 27,35, die SPÖ auf 26,75 Prozent. Den Sprung über die Vier-Prozent-Hürde geschafft haben die Neos (4,96 Prozent), aber auch die Liste Pilz (4,14 Prozent). Die Grünen stehen mit 3,32 Prozent vor dem Nationalrats-Aus.Allerdings: Das heutige Ergebnis wird (laut Hochrechnungen) durch die noch nicht ausgezählten Wahlkarten (mehr als 700.000) noch eine bedeutende Änderung erfahren. Nach den Berechnungen der ARGE Wahlen sowie von SORA wird die SPÖ voraussichtlich die FPÖ noch von Platz zwei verdrängen. Die Liste Pilz dürfte mit den Briefwahlstimmen ihr knappes Urnen-Ergebnis von 4,1 Prozent noch um einige Zehntelprozentpunkte verbessern. Die Grünen werden trotz prognostiziertem besseren Abschneiden bei den Briefwählern den Einzug aller Voraussicht nach nicht schaffen.
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Fazit NeosMittelmäßiger Abend für die Neos, mit Blick in Richtung Grün besinnt man sich aber der guten Nachricht. Man etabliert sich im Parlament. Von anfänglich gewünschter Zweistelligkeit war man seit der Kurz-Übernahme aber weit entfernt. Unter Spindelegger wie vor vier Jahren, selbst gegen Mitterlehner, wäre das womöglich in Reichweite gewesen.Irmgard Griss ermöglichte den Neos eine Medien-Aufmerksamkeit, ohne die es auch für die Pinken schwer gewesen wäre im Wahlkampf zu bestehen, trotz unterschiedlicher Meinung von Griss und Parteiprogramm. Das wird auch in der kommenden Legislaturperiode spannend: Wird Griss öfter gegen Parteilinie stimmen?Heute überwiegt hier jedenfalls die Freude über die womöglich leichten Zugewinne. Doch herbe Verluste wie in Vorarlberg müssen wohl noch aufgearbeitet werden.jetzt kommt griss
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Unterdessen ist auch Ulrike Lunacek bei ihren Anhängern eingetroffen - und wird mit tosendem Applaus empfangen. "Es ist noch eine Zitterpartie, vielleicht schaffen wir es doch!", sagt sie. "Aber so oder so gibt es uns Grüne weiterhin - zum Beispiel in sechs Landesregierungen."
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Pilz erzählt über die turbulente Liste-Pilz-Gründung und erzählt, wie sich "ein wirklich tolles Team" zusammengefunden hat. Es gibt viel Applaus für die jungen und älteren Mitglieder von Alfred Noll über Stephanie Cox und Daniela Holzinger bis hin zu Peter Kolba.
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Wir werfen einen Blick auf das neuerdings geteilte Wien: Die SPÖ konnte in den urbanen Innenstadt-Bezirken auf Kosten der Grünen Stimmen gewinnen. In den Flächenbezirken verlor die SPÖ dagegen an ÖVP und FPÖ. Martin Stuhlpfarrer und Ulrike Weiser haben sich das genauer angesehen.
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Was wäre ein Wahlabend ohne Wahlparty - auch, wenn diese für einige wohl eher zu einer Trauerfeier wurde? Er wäre nicht komplett. Daher haben wir hier Bilder von den Feiern gesammelt. Und zwar - von der SPÖ, wo Kanzler Kern mit den Tränen gekämpft hat. Einmal von den Grünen, wo man nach wie vor zittert: Wird sich das ausgehen?
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Man habe "das beste Papier" zur Flüchtlingskrise, sagt Pilz. Noch mehr Applaus. Die erste Aufgabe der Liste (Partei will man keine sein) sei die Kontrolle. Er richtet an "Kanzler Kurz und Innenminister Strache" aus: "Wenn ihr im Parlament seid, sind wir schon da!" Noch wichtiger sei Pilz aber ein "Gegenprojekt zu schwarz-blau" aufzubauen, damit "die Mehrheiten anders aussehen werden."
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"Jetzt gehen wir's erst richtig an!", sagt Pilz, der sich bei seinen Anhängern und besonders bei seiner Frau bedankt. "Das war's auch schon, weil ich jetzt Bier trinke", schließt Pilz. Und mit diesen Worten verabschiede auch ich mich bei Ihnen aus dem Schutzhaus Zukunft.
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